Schulstress, Deutsche und Pfadfinder

Schule ist kein Zuckerschlecken. Ich denke mein erster Schultag war mein bisher härtester Tag in Taiwan!
Es fing alles damit an, dass ich morgens schon nicht den weg von der MRT Station zur Schule gefunden habe. Das war schon ein kleiner Nervenzusammenbruch, weil ich es eilig hatte und dann Taiwanesen mit schlechten englisch Kenntnissen nach dem Weg fragen musste. Gloria (Betreuerin in der Schule) konnte ich nämlich nicht erreichen (hatte die falsche Nummer gewählt wie wir später festgestellt haben-.-). Irgendwann hat sie dann aber mich angerufen und einen Mädchen, das grade neben mir lief und der ich dann mein Handy in die Hand gedrückt habe, erklärt, dass sie mich zu Schule bringen soll. Glücklicherweise war es auch eine Schülerin und es war sowieso nicht mehr weit.
Dann bin ich ziemlich schnell in der Klasse gelandet und es war einfach schrecklich. Mehr als ein Hello hab ich nicht zu hören bekommen und ich hatte nicht mal die Gelegenheit, mich selber vorzustellen.
Also hab ich die 3 Stunden Freshman Chinese abgesessen, natürlich nix verstanden, und war schon kurz vorm heulen beim dem Gedanken, dass es jetzt ein Jahr so sein wird. Zum Abschied gabs ein Baibai und niemand hat gefragt ob ich mit ihnen Lunch essen möchte.
Also bin ich etwas verloren und ratlos, wo ich mein Lunch herbekomme, raus gegangen und war sooo froh America und Leandro zu begegnen. Wir haben dann Lunch im 7-Eleven gekauft und auf dem Rückweg hab ich Laura samt ein paar ihrer Klassenkameraden getroffen und beschlossen mit ihnen zu Essen. Wir sind also alle in ihr Klassenzimmer und alle waren nett zu mir, haben mit mir geredet und wollten sogar Fotos mache. Sogar ein paar Jungs sind gekommen, die haben jetzt alle ein Bild zusammen mit mir auf dem Handy, was ich irgenwie komisch finde, da ich nicht mal ihre Namen weiß. :D

Aber auf jeden Fall, war die Klasse genauso wie ich sie mir gewünscht hatte. Aber leider musste ich natürlich trotzdem zurück.
Aber dann ist etwas überraschendes passiert. Ich hatte auf einmal eine andere Klasse. Und jetzt weiß ich, dass ich lediglich montags die ersten 3 Stunden mit der super stillen Klasse habe.
In meiner richtigen Klasse hat dann tatsächlich ein Junge mit mir gesprochen! Ich meine eine Person ist besser als keine gell?!
Also auf jeden Fall war ich nach 7 Stunden Unterricht dann völlig am Ende und hatte eine super negative Einstellung, wie noch nie zuvor Taiwan.
Abends daheim ist mir dann aber klar geworden, dass man für den ersten Tag nicht zu viel erwarten kann.
Am Dienstag hatten wir dann eine spontane Pizza Party, von Gloria organisiert, was sehr nett und lecker war. Die Pizza war übrigens von Pizza Hut, was eindeutig die beste Pizza ist, die ich bisher in Taiwan gegessen habe.

Also wie ich es drehe und wende, und auch wenn ich eigentlich nicht wollte, dass es so ist, die anderen Austauschschüler sind doch einfach meine besten Freunde an der Schule und ohne sie wäre es echt nicht schön. Trotzdem gebe ich nicht auf, taiwanische Freunde zu finden!

Die Frau links ist übrigens nicht Gloria, sondern sie arbeitet nur auch im gleichen Büro wie Gloria und kümmert sich eigentlich genauso um uns wie sie, da ihr englisch auch sehr sehr gut ist. Wenn ich Gloria nicht finde, gehe ich zu ihr. Sie hat mir schon oft geholfen.

Am Mittwoch gab es dann erste Erfolge bezüglich Kontakt zu anderen Personen, als meine einzigen "Freund" Mike.
Ich bin mit 3 netten Mädchen zum Lunch gegangen und eine hat richtig viel mit mir gesprochen (links, Diane). 

Den Rest der Woche habe ich dann noch ein paar andere Leute kennen gelernt, wenn auch sehr oberflächlich.
Freitag Abend hat eine Art Maskenball für unser Departement stattgefunden. Ich wurde aber nur inoffiziell von meinen Klassenkameraden eingeladen und eigentlich wollte ich auch nicht gehen, weil ich Angst hatte dort dann den ganzen Abend allein rum zu stehen. Aber dann hab ich einfach meinen Mut zusammen genommen und meine "Freunde" von Mittwoch gefragt. Und ja, sie haben gesagt sie wollen mit mir zusammen hingehen!:)
Also nach viel Stress, weil ich wenig Zeit hatte, und nach einer etwas peinlichen Fahrt in Zug und MRT, bin ich dann mit meinem roten Kleid in der Schule angekommen. Einfach alle haben mich angestarrt.
Der Abend war dann ganz nett, auch wenn wir eigentlich die ganze Zeit nur Tänzern zugeschaut und Reden angehört haben, und nicht wie ich dachte, selber getanzt haben.
Und ich habe immerhin so auch ein bisschen mehr mit meinen Klassenkameraden geredet.

Die Bilder sind nur mit dem Ipod gemacht, also schlechte Qualität sorry.

Also auf jeden Fall war es hübsch dekoriert. Das Netzt wurde irgendwann geöffnet und alle Ballons sind runtergefallen.

Meine Klassenkameraden/Freunde mit Masken. 

Die Jungs haben getanzt und einer hat sich sogar ausgezogen wie man sehen kann!:D

 Die Maske ist nur geliehen, weil ich keine hatte.

Mein Wochenende war dann, nach der stressigen Woche, natürlich Erholung pur! Also zumindest der Samstag war sehr gut! Wir haben ein "Deutschen Treffen" veranstaltet, also Deutsche Inbounds, und Rebounds und Rotexer aus Taiwan, die letztes Jahr oder von ein paar Jahren Austauschschüler in Deutschland waren.

Wir haben uns in Danshui getroffen, sind Fahrrad gefahren (Tandem, seeehr witzig) und abends gabs BBQ. Der Tag war einfach super schön und lustig und wir konnten die ganze Zeit deutsch reden. Außerdem ist sogar Lena aus Yilan gekommen, was mich super gefreut hat. Und dann war noch Philipp da, der ja in der Nähe wohnt. Und später zum BBQ ist noch Klara gekommen. Die drei sind in Deutschland alle in einem Distrikt, ganz im Norden von Deutschland, es ist irgendwie lustig, dass sie hier in Taiwan auch im gleichen Distrikt sind.

Solche Stände gibt es in Danshui (und auch in anderen Orten wo viele Menschen unterwegs sind) alle 50 Meter um sich zu amüsieren!^^

 Anna

Lena und Hans

Auf der Fähre, links übrigens meine Schwester, klar sie war ja auch in Deutschland!

 Die Funny-Face Version

Da haben wir gerillt, sozusagen in einem Grillrestaurant, das einem alles zur Verfügung stellt, was man zum grillen braucht. Und nur 50 Meter bis zum Strand!

Mein Sonntag war weniger ereignisreich, aber immerhin habe ich mir nachmittags mit Arthur den Longshan Tempel (sehr bekannt!) angeschaut. 

Ok das ist schon wieder ein anderer, kleinerer Tempel.

Meine zweite Woche läuft bisher nicht so anders als die erste. Ich denke es wird einige Zeit brauchen wirklich in der Schule "anzukommen". Vielleicht noch ein paar Infos zum Unterricht: für mich ist es fast unerheblich welches Fach wir grade haben, ich merke den Unterschied nicht. Ich unterscheide nur zwischen Fächer am Computer und Fächer ohne Computer. Am Computer mag ich natürlich lieber, da kann ich ins Internet, wenn der Lehrer nicht grade eingestellt hat, dass alle seinen Bildschirm sehen, um etwas zu zeigen. Ansonsten schlafe ich viel (ja ich weiß das ist nicht gut, aber solang ich halt noch gar nix verstehe ist es hart ganz ohne zu schlafen) und ich lerne auch sehr viel chinesisch. 

Die einzigen Fächer, in denen ich bisher etwas mitmachen konnte waren: Introduction to Design Drawings (wir haben Hände von Micky Mouse abgezeichnet) und das Fach in dem wir mit Photoshop arbeiten. Hab den Namen vergessen. Letzte Stunde habe ich gelernt wie man Haut hübscher macht. Aber richtig lernen tue ich es nicht, alles ist auf chinesisch und ich versuche mir nur zu merken, wo der Lehrer drauf geklickt hat, bzw. meistens musste ich meine Nachbarin fragen.

Der Chinesisch Unterricht ist ganz lustig, aber ich habe bisher nicht das Gefühl, sehr viel zu lernen. Und vor allem nicht schnell. Unsere Lehrerin ist total lieb, was dazu führt, dass sie sich nicht durchsetzten kann und somit jeder macht was er will, wenn sie nicht grade mich einem redet. Sie spricht nämlich meistens jeden einzeln der Reihe nach an. 

Also ich denke ich werde viiiel selbst lernen müssen wenn ich Fortschritte machen soll. Aber immerhin hatte ich schon meine zweite Rede in meinem Rotaryclub und alle sind super begeistern von meiner Aussprache. Ich hoffe sie meinen es auch wirklich so.

Am Montag mussten wir alle in den letzten beiden Stunden auf eine Latin Dance Party. Klingt super gell? Ich dachte wir gehen da hin und können voll abtanzen oder so. Aber neee... nur rumsitzen und anderen beim tanzen zuschauen. Fast 2 Stunden und es hat mir nicht mal gefallen! Und zu allem Übel hatte ich auch noch mein Dirndl angezogen, weil wie gesagt, ich hatte verstanden wir gehen da hin zum tanzen, und Gloria meinte irgendwie es wäre lustig wenn wir mal alle unsere traditionelle Kleidung anziehen würden. So hatten Laura und ich Kleider an, und Sarah und Arthur immerhin T-shirts mit Flaggen drauf. der Rest hat es verpennt, zu ihrem Glück. Wir mussten am Ende auf die Bühne und versuchen Tanzschritte nach zu machen, und es war mega peinlich in meinem Dirndl. Es hat einfach gar nicht da rein gepasst und sicher hat sich jeder gefragt warum ich es an habe. Aber egal, man muss lernen da drüber zu stehen, da man hier eigentlich immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, egal was man an hat oder tut.

Und noch eine große Neuigkeit zum Schluss: Heute bin ich sozusagen den taiwanischen Pfadfindern beigetreten (also ohne Aufnahmezeremonie, nur auf dem Papier, deshalb kein Plan ob ich jetzt schon wirklich dabei bin...)! Es gibt nämlich tatsächlich Pfadfinder an meiner Schule, das läuft hier unter den Schulclubs, und da musste ich diese Möglichkeit doch nutzen! America ist spontan mit mir gekommen. 

Wir haben ganz viele Bilder von vergangenen Aktionen gesehen und es sah echt vielversprechend aus! Also nach einer Menge Spaß und genauso abwechslungsreich wie ich es aus Deutschland gewöhnt bin. Ich hoffe also, dass es diese Jahr auch ein paar coole Aktionen gibt, an denen ich Teil nehmen kann!

Auf jeden Fall haben sich alle tierisch gefreut und sich sogar bedankt, als wir gesagt haben, dass wir beitreten wollen!:)

Schule, Grillen und Familienausflug

Ja schon wieder gibt es Neuigkeiten. Man oh man hab ich immer viel zu erzählen. 

Am Freitag war nämlich mein erste Tag in der Schule, auch wenn ich noch keine Schule in dem Sinne hatte.
Ich bin mit einer Freundin von meiner 2. Gastmutter hingefahren, mit dem Bus, und wir kamen etwas zu spät und als aller letzte an. Sie konnte praktisch kein englisch, hat sich aber anscheinend vorher schon vorbereitet und hatte deshalb einen Zettel dabei, auf dem Sätze standen wie: Wir müssen jetzt aussteigen! Fand ich sehr amüsant und irgendwie süß. Ich denke ja, wir hätten es auch so hinbekommen, aber ok. 
In der Schule hat mich Gloria (die Betreuerin für uns Austauschschüler) dann ganz schnell in die große Schulversammlung zu den Anderen gebracht. Es wurde, wie immer, viel geredet und der Höhepunkt war ganz klar, als wir dann nach vorne mussten und winken durften. Gott sei Dank kein vorstellen vor Allen auf chinesisch. Bloß alle gemeinsam vorne und eine Runde winken und sich dabei bejubeln lassen.
Anschließend waren wir dann sozusagen schon ein bisschen berühmt und wurden fleißig angestarrt. 2 Jungs die etwa 2 Meter entfernt saßen, haben mich und Sarah ununterbrochen angesehen und es war ihnen nicht mal peinlich als wir zurück gestarrt haben. Ein richtiges Blickeduell und ich habe sogar zuerst aufgegeben!:D
Anschließend gab es ein paar Infos von Gloria an uns alle, in einem Büro und einen Schulrundgang. Dabei haben wir nach und nach alle Gebäude abgearbeitet und jeder wurde in seinem Departement vorgestellt. Das mit den Departements kann man sich so vorstellen, dass es verschiedene Zweige sind, in denen man unterrichtet wird. Jeder ist also in einem Departement, und hat dementsprechend unterschiedliche Unterrichtsfächer. 
Die Departements sind auch räumlich von einander getrennt, haben z.B. manchmal ein eigenes Gebäude, oder zumindest eigene Flure in einem Gebäude. Und jedes hat auch ein Büro, sozusagen die Verwaltung, und die haben wir besucht. Ich war die aller Letzte, aber das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Ich muss sagen ich war sehr positiv überrascht. In "meinem" Büro sah es total modern aus, mit richtiger Wandgestaltung und so, ist jetzt schwer zu beschreiben. So ungefähr stell ich mir eine Werbeagentur vor. 
Mir wurde auch Hallo gesagt von einem netten Mann (vielleicht der Chef da?) und auch von ein paar Schülern die zufällig da waren. In Erinnerung geblieben ist mir ein Junge mit bunten Haaren (nicht so krass bunt, sondern eher so schimmernd) in grün und irgendwas anderes glaub ich. Hat mich sehr überrascht, dass es auf der Schule scheinbar erlaubt ist, sich so die Haare zu färben.
Er hat gefragt wie alt ich bin und dann gemeint, dass sie alle älter als ich wären und gelacht. Und er hat die ganze Zeit (auf chinesisch) gesagt wie hübsch ich bin, tja und ich habs natürlich verstanden. Haha!:D
Desweiteren gibt es noch eine riesen Bibliothek, wo es wohl auch Fernseher geben soll (konnten wir uns leider nicht anschauen). Da dürfen wir in Freistunden hin und können Filme schauen.
Und ich darf auch einem Club beitreten, hab extra gefragt. Es gibt suuuper viele. Ein paar haben wir gesehen in einem riesen Raum wo sich einige Clubs treffen. Gloria will sich für mich nach den Pfadfindern erkundigen, die es geben soll. Ich habe aber auch schon einen Comic Club gesehen (so zum malen glaub ich) den ich sehr interessant fände. Oder etwas zum mit tanzen. Ich kann ja einfach verschiedenes ausprobieren denke ich. Club ist immer Mittwochs nach dem Unterricht.
So viel erst mal zur Schule, Montag (also morgen) geht's dann richtig los. Ich bin super aufgeregt und freue mich!

Im Anschluss an die Schule bin ich mit Arthur (dem Belgier), zur Schule meiner Schwester gefahren, um zusammen mit ihr eine Ausstellung anzusehen. Also eher zur Universität und die ist keine andere als die Taipeh University, also die größte und beste Uni Taiwans.
Vorher haben wir noch Essen gesucht und das war gar nicht so leicht, weil es natürlich vegetarisch sein musste. Also ich muss zugeben, alleine hätte ich es nicht gepackt. Aber Arthur ist ein echter Gentleman (klingt dumm, aber ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll), der sich sehr um mich gekümmert hat. Ich kam mir manchmal vor wie ein kleines Kind!:D Aber gut ich muss zugeben, er ist einfach schon viel selbständiger als ich. Also ich meine in Sachen wie: wie finde ich den richtigen Weg, welche MRT ist die richtige usw. Und er hat dann tatsächlich auch Essen für uns gefunden. Und zwar mit Hilfe eines Übersetzers auf dem Handy. Er hat allen einfach das Wort vegetarisch unter die Nase gehalten. :D
Eine andere Schwierigkeit war noch der Regen, der wirklich einer Sinnflut ähnelte. Und nur ich hatte einen Schirm dabei, aber es ging irgendwie. 
Endlich auf dem Uni Gelände, haben wir dann noch ziemlich lange gewartet, weil ich keinen Plan hatte wann meine Schwester fertig ist mit Unterricht. Aber schließlich hat sie uns dann mit dem Fahrrad gefunden. Ja das Gelände ist so groß, dass man Fahrrad fahren muss.
Die Ausstellung war im Museum für Geschichte oder so, und es ging um Popup Bücher. Mir hat es richtig gut gefallen, es gab alles von sehr alt, bis super neu (wie Harry Potter oder so). 

Abends (ja es war ein ereignisreicher Tag) haben mich meine Schwestern dann gefragt, ob ich sie zu einem Rotex und Rebound Treffen begleiten will. Das fand ich super nett. Immerhin waren da nur Taiwanesen, die alle mal Austauschschüler waren und sich teilweise schon jahrelang kennen. Sprich ein enger Freundeskreis. Trotzdem durfte ich mitkommen. Es gab Barbecue. 
Am Anfang hat kaum jemand mit mir geredet, die meisten sind halt echt schüchtern, aber das wurde besser. Später habe ich dann sehr viel mit einem Jungen geredet, der in Mexiko war, allerdings schon vor einigen Jahren. Meine Schwester hat aber gesagt ich soll aufpassen, der würde immer alle Mädchen anlabern!:D Und ein anderer hat mir dann doch tatsächlich Bier gegeben! Ja sie haben dort getrunken (also die älteren), was mich etwas überrascht hat. Es war fast eine richtige Party. Aber wieder zu meinem Bier, es war nur wenig und meine Schwestern haben gesagt es ist kein Problem wenn ich es trinke. An unser Orientation wurde uns auch erlaubt Alkohol zu trinke, unter den Bedingungen das es nicht zu viel ist, und unsere Familie einverstanden ist.
Weiter nette Leute die ich kennen gelernt habe, bzw. besser kennen gelernt habe (ein bisschen kannte ich sie schon von der Orientation), sind Anna und Hans (bei seinem Namen bin ich nicht sicher) die beide in Deutschland waren. Also konnten wir Deutsch reden. Und ich wurde eingeladen am 22. zu einen Treffen für Rotexer und Rebounds zu kommen, die in Deutschland waren. Ich weiß nicht ob außer mir dann noch andere Deutsche kommen werden oder nur Taiwanesen, aber ich freu mich auf jeden Fall.

So das war mein langer, ereignisreicher Freitag! Leider gibt es gar keine Bilder, weil meine Kamera ein bisschen gespinnt hat.

Weiter geht's mit Samstag, diesmal hoffentlich weniger Text und mehr Bilder.
Um es kurz zusammen zu fassen: wir haben einen Familienausflug gemacht. Das klingt erst mal nicht so verlockend, aber ich glaube, dass ich wirklich meine Lieblings Aktivität in Taiwan. Es gibt immer viel zu lachen, ich sehe und lerne viel Neues und das Essen ist auch immer gut!:D
Diesmal ging's nach Miaoli und Taichung (schaut auf eine Karte) an der Westküste. Dabei waren meine beiden Schwestern, die beiden Cousinen, ihr Bruder (also auch mein Cousin) und zeitweise der Freund von meiner einen Cousine. 
Mein Cousin, Allen, habe ich neu kennen gelernt und ich fand ihn sofort sympathisch. Er kam grade aus China zurück, wo er gearbeitet hat. Sein englisch ist ganz gut und er fotografiert sehr gerne. Leider könnt ihr die Bilder in Facebook nicht sehen, weil sie nur in eine Gruppe für die Familie sind. Ja ich wurde tatsächlich in der Facebook Familiengruppe aufgenommen, wo es alle schönen und manchmal auch peinlichen Bilder gibt, die sonst niemand sehen soll. Ich finde das total süß, dass ich dabei sein darf. Bin immerhin die Einzige, die nicht so richtig in die Familie gehört. Aber ich fühle mich immer mehr und mehr wie ein richtiges Mitglied!:)
Also jetzt soll es endlich mal Bilder geben. Deshalb noch so viel, in Miaoli haben wir uns eine alte berühmte Bahnstation angesehen und in Taichung dann eine Art Garten oder Park, für Pärchen. Naja nur hauptsächlich für Pärchen, wir waren ja auch da. Da gab's dann lauter Läden um was zu kaufen und alles sah hübsch aus und so. Und wir haben leckeres Eis gegessen. Im Anschluss waren wir wieder in meinen Liebligs Restaurant vom letzten Ausflug nach Nantou und Taichung. Das wo es so super viel zu Essen gibt und man kann sich einfach alles nehmen so viel man will.
Während des Essens haben sie sich übrigens alle meinen Blog angesehen, wegen dem Facebook Link. Sie fanden das alle total toll auch wenn es natürlich keine verstanden hat, aber sie würden es so gerne verstehen. Meine Schwester meinte sie werden das zu Hause alle durch Google Übersetzer jagen. Ich weiß nicht ob es ernst gemeint war, aber ich könnte es mir schon vorstellen!:D 
Die Bilder sind von meiner Schwester und ein paar sind aus der Facebook Gruppe kopiert von Allen (da ist die Qualität leider nicht so gut,)da meine Kamera immer noch nicht ging.

Ich durfte eine Münze pressen, als Andenken.

Mein Cousin und ich, diese Wände zum Fotos schießen gibt's hier echt überall!

Mini Eisenbahn für die Kinder, eine echte fährt da nicht mehr.

Ein besonders schönes Souvenirgeschäft. 

Der Weg zurück den Berg hoch war etwas mühsam, aber lustig.

Im "Pärchenpark"

Eis essen, ich hatte das Beste! Eines von denen beiden hinten links. Rose und Lavendel mit Keksen und Schokobrösel. Gegen meine Erwartung war Rose und Lavendel echt gut!

Nein ich habe in Taiwan nicht Klavier spielen gelernt, der Flügel ist, wie man denke ich auch sieht, nur eine einfache Imitation, damit verliebte Pärchen dort niedliche Bilder machen können!:D Als ich mich hingesetzt habe, fanden das auch alle ganz niedlich und es wurden ein kleines Fotoshooting veranstaltet.

Den Ballon gabs am Eingang.

Das ist wohl ähnlich wie bei uns die Schlösser auf Brücken.

Ich denke jeder kann sehen wie glücklich ich hier bin!

Taiwan

!!!

Distrikt 3490, Abschied und brasilianische Küsse

Ich schulde euch, gewissermaßen, noch einen Bericht über meine erste Orientation hier in Taiwan. Das ist einfach ein wirklich wichtiges Ereignis und deshalb will ich es euch nicht vorenthalten.
Letzten Sonntag hat sich mein ganzer Distrikt mehr oder weniger um 9 Uhr versammelt (manche kamen auch eine ganze Weile später) um sich kennen zu lernen, aber vor allem natürlich um den hier allseits beliebten Reden zu lauschen. Ja Taiwanesen haben eine große Schwäche für Reden glaube ich.
Nunja es fing damit an, dass ich etwa eine halbe Stunde zu früh kam, weil ich mit meinen beiden Schwestern "angereist" (ca. 20 min) bin. Diese sind Rotexer (sozusagen eine Art Vereinigung, der man nach dem Austausch beitreten kann) und Rebound (einfach alle Austauschschüler die wieder zurück in ihrem Heimatland sind) und sollten schon um 8 Uhr zum helfen eintrudeln. 
Somit war ich als erster anwesender Inbound (so heißen die Austauschschüler in der Zeit, in der sie sich in ihrem Gastland befinden) natürlich Blickfang Nummer 1 und meine Schwestern mussten glaube ich einigen erzählen wer genau ich denn bin. Immerhin sind viele Rebounds grade erst 2 Monate zurück und doch noch sehr im Austausch-fieber und generell sind ja eigentlich alle Taiwanesen sehr interessiert an Ausländern.
Ich wurde (leider) auch von ganz vielen Rotariern bemerkt, was mir immer etwas unangenehm ist, weil ich nicht weiß was ich außer Hallo zu ihnen sagen soll. Und viele kennen auch schon meinen Namen, immerhin hat meine Mutter mich schon zu allen möglichen Treffen geschleift. Sprich ich kenne sogar schon ein paar hohe Tiere!:D Wenn die dich dann mit deinem chinesischen Namen quer durch den Raum rufen, ist das ein bisschen peinlich.
Aber nach und nach fanden sich natürlich auch andere Inbounds ein und das muntere umhergehen, Hallo sagen, Pins und Visitenkarten austauschen begann. Gar nicht so einfach sag euch. So viele neue Leute, von denen du weißt, dass sie ein wichtiger Bestandteil deines folgenden Jahres werden und nur ein Bruchteil (5 um genau zu sein) sprechen deine Muttersprache.
Natürlich hatten wir viel zu wenig Zeit mit allen zu reden, als es schon hieß "Ruhe bitte" (die haben tatsächlich Schilder damit bedruckt, also auf englisch, die dann von den Helfern durch den Raum getragen wurden :D) und die ersten Reden begannen. 
Vorher hatten ich und ein paar Andere aber noch die einmalige Gelegenheit, einmal in den Raum zu winken, als die Frage aufkam, wer denn alles die Schüler des Chihlees seien. Anlass dieser Frage war, dass die ganze Veranstaltung doch tatsächlich in meiner zukünftigen Schule stattfand. Coole Sache!
Anschließend viele Fotos, nach einem ausgeklügelten System, das keiner verstanden hat. Letztlich ging es einfach nur darum, dass immer ein paar Leute zusammen auf der Bühne standen. Aber wir mussten exakt in einer bestimmten Reihenfolge die Bühne betreten, die nix mit Herkunftsland oder Name zu tun hatte. Also ich hab's echt nicht verstanden.

Distrikt 3490!:)

die Deutschen

2.Gastmutter (links), mein Clubpräsidentin (rechts) und 2 Rotarier

Um den Rest ein bisschen abzukürzen: Wir haben viele Stunden in einem Klassenzimmer gehockt und weitere Reden gehört, z.B. über verschiedene Ausländer (nicht Austauschschüler!) die in Taiwan wegen Drogenkonsum oder Verkauf verhafte wurden. Das waren wohl die "So nicht" Beispiele. Außerdem einen sehr langen Vortrag eines Rotariers, der ständig versucht hat Witze von Chinesisch auf Englisch zu übersetzten, um sie dann mit passender Pantomime vorzutragen. Ich glaube über die Witze an sich konnte niemand lachen, dafür um so mehr über die Art des Vortrages und vor allem hat glaube ich niemand verstanden, warum in aller Welt wir uns das anhören mussten!:D
Zwischendrin gabs natürlich immer wieder Momente zum quatschen und auch einen schlechten Lunch von MC Donalds (es gibt scheinbar nicht mal Veggie Burger in Taiwan-.-). 
Viel zu schnell für meinen Geschmack, neigte sich das ganze natürlich schon wieder dem Ende zu und wir hatten grade mal noch ein bisschen Zeit, eine kleine Unterhaltung unter uns zukünftigen Studenten (oder wie sagt man das beim College?) des Chihlee Institute of Technology zu führen. Also zumindest ganz kurz habe ich mal mit allen gesprochen, und was soll ich sagen, ich freue mich schon verdammt auf Freitag (erstes Treffen in der Schule)! Ich denke wir sind eine super lustige Runde und werden viel Spaß zusammen haben. America aus Mexico, Sarah und Blake aus den USA, Alexandre, Leandro und Laura aus Brasilien, Arthur aus Belgien, Soyi aus Korea und ich. Übrigens habe ich auch an diesem Morgen meinen Stundenplan bekommen. Das hat nur oben irgendwie nicht reingepasst. Gloria (sozusagen unsere Betreuerin an der Schule) ist zu jeden von uns gekommen, hat sich kurz mit uns unterhalten und uns den Stundenplan überreicht. Sie ist super lieb und ich bin jetzt schon froh sie zu haben, falls es mal irgendein Problem geben sollte. Und mein Stundenplan... tja der ist einfach unglaublich. Alle unsere Stundenpläne sind aber so. Wir sind jeder in einem anderen der 9 Departements (sozusagen Zweige) gelandet und haben bloß 4 Stunden chinesisch in der Woche zusammen, plus jede Menge Freistunden!:D
Mein Departement heißt Multimedia Design (weil in meiner Bewerbung Kunst bei meinen Hobbys stand :D) und was das genau bedeutet seht selbst:

Was genau die einzelnen Fächer beinhalten kann ich euch wohl erst nächste Woche berichten. Ich weiß nur, dass fast alles etwas mit Kunst und Computern zu tun hat und Basic Chinese der chinesisch Unterricht für uns Austauschschüler ist.

Und Class Meeting am Montag ist wohl keine feste Stunde, sondern findet nur statt, wenn die Klasse Lust hat sich zu treffen.

Am Abend des selben Tages haben wir dann noch meine Cousine zum Flughafen gebracht. Sie ist inzwischen gut in Deutschland angekommen. Das ganze war für mich eine ziemlich traurige Aktion, und ja, ich habe auch geweint. Zum Glück nicht alleine, auch Taiwanesen weinen manchmal und so habe ich zusammen mit meinen Cousinen und Schwestern geweint. Der Abschied fiehl mir wirklich schwer, da wir immerhin in den letzten Wochen gute Freunde geworden sind finde ich. Und das ganze wurde dann noch verstärkt, weil ich an meinen eigenen Abschied denken musste. Ich kann aber sagen, dass ich keine Sekunde lang mit ihr tauschen und zurück nach Deutschland fliegen wollte! So sehr ich euch auch vermisse, mein Leben ist jetzt hier in Taiwan und das ist gut so. Es gäbe kaum etwas schlimmeres für mich, als jetzt schon wieder in in Flugzeug nach Deutschland zu steigen. Dass ist mir am Flughafen erst richtig bewusst geworden. Ich hoffe ihr seid nicht böse deswegen. Das Gefühl ist schwer zu beschreiben, aber ich glaube ich war mir selten so sicher im Leben wie damit, dass ich unbedingt hier sein will! 

So und jetzt noch ein weiteres lustigeres Erlebnis. Und zwar hab ich gestern, nach einem langweiligen Tag mit meinen Rotary Club vorgestern (tut mir leid das so zusagen, aber als einziger jüngerer Mensch mit lauter befreundeten älteren Rotarierinnen, die sich kaum mit mit unterhalten können, kann es eben nur langweilig sein) einen schönen Tag mit meinen neuen Austausch Freunden verbracht! Ich weiß, dass man sich nicht zu oft mit anderen Austauschschülern treffen soll, da ich aber bisher doch relativ abgeschnitten war von Anderen (z.B. weil ich in meinem Club allein bin und weil ich immer viel (und auch gerne) etwas mit meiner Familie unternommen habe), finde ich, habe ich es richtig verdient. Natürlich werden wir uns ab Schulbeginn zwangsläufig fast jeden Tag über den Weg laufen, aber das ist ja dann nicht mein "Verschulden"!:D

Also auf jeden Fall war ich mit America (aus Mexico), Sarah (aus den USA) und Laura, Leandro und Isabella (alle aus Brasilien) zusammen im Taipeh 101.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten America an der MRT Station zu finden (wir haben fast eine Stunde an unterschiedlichen Stationen nach einander gesucht-.-) wurde es dann ein super Tag. 

Nuja, das Wetter hätte besser sein können.

Von ganz ganz oben, da konnte man unter freiem Himmel stehen und ich hab durchs Gitter fotografiert. 

 

Hier kann man auch mal bisschen mehr erkennen... die Qualität ist allgemein nicht sehr gut sorry, aber viele Bilder hab ich ja auch nicht selbst gemacht.

also von links oben: Sarah, Leandro, Laura, America, und Isabella.

Es ist einfach einfach sich mit anderen Austauschschülern gut zu verstehen glaube ich. Vor allem, wenn es Südamerikaner sind!:D Wir Deutschen sollten uns da mal sowas von eine Scheibe abschneiden! Sie sind offen und herzlich und niedlich und ach ich könnte anfangen zu schwärmen. Selbstverständlich gilt das sicher nicht für alle, aber zumindest bisher habe ich gute Erfahrungen gemacht. Beispielsweise haben wir mitten auf der Rolltreppe zu dem Lied Single Ladies (ziemlich laut gestellt) getanzt! Es war soooo lustig und genauso peinlich!:D 

Leider leider bringt die Offenheit auch ein paar Schwierigkeiten für mich mit sich, zusätzlich zu den peinlichen Situationen. So muss ich jetzt wohl zwangsläufig das brasilianische Küssen (mexikanisch genauso glaub ich) zur Begrüßung und zum Abschied üben. Eigentlich sieht es genau aus wie in Frankreich, nur etwas herzlicher finde ich. Da ich es aber aus Deutschland nicht gewöhnt bin (ok manche machen es, dass ist aber meistens dann totale Show), ist das doch irgendwie komisch für mich (ich komme mir dabei so doof vor). Immerhin, Sarah war auch etwas überrascht beim ersten Mal, aber sie hat sich da schneller angepasst als ich.

Als ich die MRT verlassen musste, America, Laura und Leandro aber noch weiter gefahren sind, habe ich wie gewohnt zum Abschied gewunken. 

Dann kam von Leandro ein etwas beleidigtes: No Hugs? No Kisses? Also schnell zurück und alle einmal umarmt. Erneute Frage: No Kisses? Ich dreh mich etwas überfordert um und meine nur: No Kisses in Germany. Während ich schon am aussteigen war, hat er mir dann hinterher gerufen: You are so cold!

:D Jaja also wenn ich nicht daran Schuld sein will, dass sich das Vorurteil verbreitet wir Deutschen seine so kalt, oder eher gesagt un herzlich (irgendwie stimmt es ja), muss ich wohl das nächste mal über meinen Schatten springen und Allen Küsschen geben. 

Also ich werde mit vielen neuen Fähigkeiten zurück kommen, so viel ist sicher!:D